17. bis 19. Juni 2022
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Ausstellung Emil Schumacher - Einer der großen deutschen Maler des 20. Jahrhunderts
Zum Auftakt der diesjährigen Ausstellungsreihe stellt die Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen vom 6. März bis zum 8. Mai mit Emil Schumacher (1912-1999) einen der großen deutschen Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor. Seine expressive Malerei macht den aus Hagen/Westfalen stammenden Künstler zu einem Star des Informel. Seine kraftvoll-gestischen Bilder waren auf der documenta und den großen Biennalen ebenso zu sehen wie bei Ausstellungen auf der ganzen Welt und wurden vielfach ausgezeichnet.
Als der Zweite Weltkrieg zu Ende ging, war Emil Schumacher bereits 33 Jahre alt und stand noch einmal vor einem Neuanfang seiner künstlerischen Laufbahn. Doch bald wurde er Teil des Aufbruchs der Kunst nach 1945. Auch in Deutschland fanden sich junge Künstler in Künstlergruppen wie der Gruppe Junger Westen zusammen, der auch Schumacher angehörte. In Abgrenzung von der Kunst der Nazizeit und als Reaktion auf die traumatischen Erfahrungen von Diktatur und Krieg suchten sie nach neuen bildnerischen Ausdrucksmöglichkeiten und entwickelten die freie Expressivität der informellen Kunst.
Nachdem 1951 die ersten ungegenständlichen Bilder entstanden waren, fand die Malerei Emil Schumachers bald auch international Beachtung. Ausstellungen in Italien und den Vereinigten Staaten zeigen dies ebenso wie die wiederholten Teilnahmen an der documenta in Kassel und den Biennalen in Venedig und S͠ao Paulo. In den 1980er-Jahren folgte die Rückkehr zur Gegenständlichkeit in seiner Malerei, aus der im Spätwerk eine Reihe der wohl beeindruckendsten Gemälde Schumachers hervorgingen. Gänzlich vom Gegenstand abgewandt hatte sich der Maler jedoch auch in seinen früheren Schaffensphasen nie. Immer wieder finden sich in seinen Bildern Tierfigurationen, bevorzugt Pferde und Vögel, wenn auch oft nur schemenhaft. Ebenso die Motive von Rad, Bogen und Kreis, die das Werk durchziehen. Häuser und Bäume stehen in einer abstrakten Farblandschaft – angedeutet mit einigen wenigen Linien oder Pinselstrichen, die Himmel und Erde, Horizont oder Meer, Nähe und Weite erahnen lassen.
Emil Schumacher starb 1999 im Alter von 87 Jahren in San José auf der Insel Ibiza, auf der er seit 1971 regelmäßige Frühjahrs- und Sommeraufenthalte verbrachte. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen zeigt einen umfangreichen Ausschnitt aus seinem reichem Schaffen. Der zeitliche Bogen spannt sich von frühen Zeichnungen aus den 1950er-Jahren bis zum letzten großen graphischen Werk, dem im Todesjahr entstandenen Künstlerbuch Genesis, einer Huldigung des Malers an die Schöpfung.
Die Ausstellung im Ochsenhauser Fruchtkasten ist jeweils von Dienstag bis Sonntag von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Während der Laufzeit werden regelmäßig öffentliche Führungen angeboten, für die wegen der begrenzten Teilnehmerzahl eine Anmeldung erforderlich ist. Die Führungstermine finden sich auf der Homepage der Stadt Ochsenhausen unter www.tourismus-ochsenhausen.de.
Ausstellungsprogramm 2022 - Große Sommerausstellung: CHAGALL – MIRÓ – PICASSO
Die Große Sommerausstellung "CHAGALL – MIRÓ – PICASSO" vom 4. Juli bis 9. Oktober 2022 in der Städtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen
Mit einer kleinen Ausstellungssensation kann der Fruchtkasten im Sommer 2022 aufwarten: Mit Chagall, Miró und Picasso zeigt sie Arbeiten der drei ganz großen Maler der klassischen Moderne. Wie nur wenige andere Künstler haben diese Meister die Kunst des 20. Jahrhunderts geprägt: Chagall mit seinen poetischen und farbenfrohen Werken, Mirò mit seinen heiteren und phantastischen Bildkompositionen und Picasso mit seiner fast unerschöpflichen Kreativität bis ins hohe Alter. Auch noch Jahrzehnte nach ihrem Tod faszinieren diese drei Künstler mit ihren Werken Kunstfreunde in aller Welt.